Produktivität

Ein Plan für die berufliche und persönliche Weiterentwicklung

Was stimmt nicht mit der Work-Life-Balance? Alles.

Laut dem Autor und General Manager EMEA von Evernote Beat Bühlmann geht das Konzept der Work-Life-Balance davon aus, dass ein gutes Leben eine sorgfältige Balance zwischen der beruflichen und privaten Welt erfordert; als sei das, was man für seinen Lebensunterhalt tut völlig getrennt vom eigentlichen Leben. Hierbei wird immer davon ausgegangen, dass Arbeit etwas Schlechtes und Privatleben etwas Gutes sei. Aber diese Gleichung lässt etwas vermissen: die eigenen Träume. Wenn man sich auf einer Entdeckungsreise zum eigenen Selbst befindet, ist dies genau der Punkt, an dem man ansetzen muss.

Die Prämisse von Bühlmanns aktuellen Buch „Become the CEO of Your Own Life“ lautet, dass es sich beim Work-Life-Paradigma im Wesentlichen um ein fehlerhaftes Konstrukt handelt. Wir haben keine zwei Leben. Wir haben eines. Einige der Aktivitäten in diesem Leben betrachten wir als Arbeit und die übrigen als Nicht-Arbeit. Aber auch diese Sichtweise ist etwas aus dem Gleichgewicht geraten. Denn die Work-Life-Balance kommt erst später. Am Anfang sollten folgende Fragen stehen: Wovon träumst du? Was tust du gerne? Worin bestehen deine allgemeine Zufriedenheit und dein Glück? Der Rest ist dann der Weg dorthin.

„Finde heraus, was du gerne tust, und entwickle einen Plan.“

Vermutlich hast du schon einmal die Wendung „Finde heraus, was du gerne tust, und du wirst in deinem Leben keinen Tag mehr arbeiten“ gehört. Nach einem Gespräch mit Bühlmann wird daraus: „Finde heraus, was du gerne tust, und entwickle einen Plan.“

Von einigen Grundlagen ausgehend weist Bühlmann auf Folgendes hin: Wenn man nicht selbst der CEO bzw. Geschäftsführer des eigenen Lebens ist, is es jemand anderes. Man überlässt die Kontrolle über sein „bestes Ich“ etwas oder jemand anderem. Im Leben werden immer gute und schlechte Einflüsse um deine Aufmerksamkeit wetteifern, und ohne einen durchdachten Plan werden die Dinge kompliziert. Das Buch zielt darauf ab, einen klaren Weg zu finden, um sein eigener CEO zu werden und sich intensiv in die Welt einzubringen, jedoch ohne vollständig von ihr bestimmt zu werden.

Eine wichtige Feststellung hierbei ist, dass es bei all dem, was üblicherweise als Karriereentwicklung betrachtet wird, nahezu ausschließlich um die Arbeit geht. Das ergibt durchaus Sinn. Denn sehr viel von dem entsprechenden Material wird von Unternehmen gesponsert oder für ein Geschäftspublikum geschrieben. Und wenn es dir in deinem Leben hauptsächlich um die Arbeit geht – auf Kosten deines Privatlebens –, befriedigen diese Bücher, Seminare und Retreats nur deinen Wunsch, die eigene Leistung und deinen Status bei der Arbeit zu verbessern.

Im Zentrum dieser Art von Karriereentwicklung steht jedoch eine „Mauer“, die strikte Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben. Die gängigen Programme konzentrieren sich auf eine Work-Life-Balance, also die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, die unbeirrt von der Prämisse ausgeht, dass das Arbeitsleben und das Privatleben getrennt sind. Und noch häufiger gibt es bei diesen herkömmlichen Programmen zur Weiterentwicklung tatsächlich keinerlei gezielte Auseinandersetzung mit dem privaten Teil des Lebens. Stattdessen verfolgen sie die Absicht, den Menschen dabei helfen, ihre Arbeit erfolgreicher zu bewältigen, sodass man überhaupt ein Privatleben haben kann. Aber das Leben außerhalb der Arbeit und wie man das besser machen könnte, steht kaum oder nicht wirklich zur Debatte.

Bühlmanns Ansicht nach handelt es sich dabei um eine falsche Gegensätzlichkeit. Es gibt keine Wand. Und wenn man selbst eine errichtet hat, muss man sie niederreißen. Er erwähnt in diesem Zusammenhang die elektronische Nabelschnur, die uns rund um die Uhr mit unserer Arbeit verbindet und die ein offensichtliches Symptom für das Einstürzen der künstlichen Mauer zwischen „Arbeit“ und „Leben“ ist. Auf der anderen Seite kommt er auf die sehr realen Erlebnisse zu sprechen, die wir alle in unserem Privatleben haben und die unseren emotionalen Zustand auch bei der Arbeit überschatten können. Egal, welches Pensum an Schulungen in Work-Life-Balance wir absolviert haben, unser tatsächliches Leben besteht aus mehr. Man denke nur an die die Geburt eines Kindes, Familienprobleme, einen Umzug, die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle – es gibt unendliche viele Ereignisse in unserem Privatleben, die sich auch auf unsere Arbeit auswirken. Und dies sind nur ein paar einfache Beispiele dafür, wie die Grenze zwischen Privat- und Berufsleben immer wieder verwischt.

Es wurde mittlerweile so viel über die Work-Life-Balance geschrieben, dass es fast den Anschein hat, als ob diese Art der Aufteilung unseres Lebens in unserer DNS verankert sei. Ist sie aber nicht.

Währenddessen wurde mittlerweile so viel über die Work-Life-Balance geschrieben, dass es fast den Anschein hat, als ob diese Art der Aufteilung unseres Lebens in unserer DNS verankert sei. Ist sie aber nicht. Und das Buch „Become the CEO of Your Own Life“ bietet einen überzeugenden Ausweg, um das Leben als das zu betrachten, was es in Wirklichkeit ist: ein Leben.

Bühlmann hat unter dem Titel „Swiss PDP Approach“ ein Programm zur Persönlichkeitsentwicklung entwickelt. Und es funktioniert. Schon seit vielen Jahren verfolgt Dr. Bühlmann diesen Ansatz in Schulungen bei Spitzenunternehmen wie HP, Dell, Google und Evernote.

Dies sind einige Aspekte, die dieses Konzept auszeichnen:

  • Es ist flexibel, persönlich und anpassungsfähig. Es beruht auf der einfachen, aber durchdachten Organisation von Ideen, die sich gemeinsam mit dir ändern können.
  • Es erfordert sowohl praktikable Ziele als auch ambitionierte Gedanken, die gemeinsam ein realistisches Bild der Selbstfindung ergeben.
  • Man arbeitet nicht allein mit dem Swiss PDP Approach. Einige der ersten Gedanken macht man sich noch solo, aber bevor man sich versieht, erhält man Feedback von vertrauenswürdigen Freunden. Er nennt sie Herausforderer.
  • Du kannst deine eigenen Zeitpläne und Erfolgsstufen festlegen. Es unterstützt dich dabei, dir selbst gegenüber in der Verantwortung zu stehen – und zwar in einem Tempo, das für dich funktioniert.

Also, lass uns loslegen.

Schritt 1: Deine Landkarte fürs Leben

Erstelle sie.

Hierbei dreht sich alles um die Selbsteinschätzung. Bühlmann nennt es „seine Landkarte fürs Leben erstellen“. Dafür wird keine Computervorlage benötigt. Ein paar leere Zettel genügen vollkommen. Und die Landkarte deines Lebens beginnt auf vertrautem Grund: ein Teil bezieht sich auf das Private und ein Teil auf die Arbeit. Da die meisten von uns ohnehin auf diese Weise über das Leben denken, bietet sich diese Möglichkeit als einfacher Ausgangspunkt an. Das Privatleben auf der einen Seite, das Arbeitsleben auf der anderen.

Schreibe einfach zu beiden Bereichen, privat und beruflich, auf, was du tun möchtest, was du wirklich gerne tun möchtest. Mache dir dabei nicht zu viele Gedanken darüber, wie du die jeweiligen Dinge verwirklichen könntest. Das würde nur diesem persönlichen kreativen Prozess des Niederschreibens all der Dinge, die dir wichtig sind, im Wege stehen. Das ist ein Raum für Träume. Sie als „Ziele“ zu bezeichnen, könnte dich schnell in die Welt der Zielsetzungen und Ergebniskennzahlen und des strikt wertschöpfenden, messbaren Verhaltens zurückwerfen – die Art von Schulung und Erwartungen, auf die Büros schwören und die der Persönlichkeitsfindung gegenüber weitgehend ignorant sind. Dies ist etwas anderes. Was gibt dir ein gutes Gefühl? Was wolltest du schon immer machen? Hier geht es nur darum, die Idealvorstellungen sowohl für den Privatleben als auch für dein Berufsleben herauszufinden.

Sobald du dies sowohl für deine persönlichen als auch für deine beruflichen Wunschvorstellungen erledigt hast, nimm dir kurz Zeit, um die möglichen nächsten Schritte für jedes dieser Vorhaben zu ergänzen. Wenn du auf der privaten Seite beispielsweise „im Ausland leben“ notiert hast, könntest du „die Sprache lernen“ hinzufügen. Wenn du auf der arbeitsbezogenen Seite beispielsweise „Computerkenntnisse erweitern“ angegeben hast, könntest du „einen Kurs über Suchmaschinenoptimierung besuchen“. Auf diese Weise bekommst du eine etwas bessere Vorstellung davon, was bei der Umsetzung dieser Vorhaben zu beachten sein könnte.

Und es gibt gute Nachrichten: Auf dem Weg wartet Hilfe auf dich. Ein wichtiges Merkmal des Swiss PDP Approach ist der schriftliche Leitfaden zur Selbstbewertung. Er erweist sich als besonders nützlich, wenn man ausschließlich berufsbezogene Schulungsprogramme absolviert hat, denn dieser Leitfaden zeigt dir, wie du dich unbeschwert öffnen kannst, um die persönliche Seite deines Lebens zu erkunden.

Überarbeite sie.

Deine ursprüngliche Landkarte fürs Lebens ist von großem Wert. Sie ist intuitiv und unverbraucht – alles gute Eigenschaften. Aber ein zweiter Blick darauf kann nie schaden. Nachdem man die erste Fassung erstellt und sich an diese Denkweise gewöhnt hat, kann es vorkommen, dass einem andere Ideen oder Zweifel kommen. Schlafe darüber! Und sei offen für Veränderungen, wo sie dir angebracht erscheinen.

Oder noch besser: Hole dir Feedback bei anderen. Wende dich dazu beispielsweise an deine beste Freundin, deinen Onkel oder eine andere Person, die du schon länger kennst – aber vermutlich besser NICHT an deinen Partner oder deine Mutter. Bei diesen Menschen handelt es sich um deine „Herausforderer“. Du lädst sie ausdrücklich dazu ein, einen Blick auf deine Vorhaben zu werfen und dir mitzuteilen, ob du dich auf dem richtigen Weg befindest. Oder ob du dir selbst gegenüber unehrlich bist. Präsentiere Herausforderern die Landkarte deines Lebens und frage sie, ob sie sich richtig anfühlt. Es ist völlig normal, dass dieser Schritt gravierende Überarbeitungen der Karte nach sich zieht. Das ist nur natürlich. Wir sehen uns selbst auf eine gewisse Weise, und unser Selbstbild ist häufig etwas verschwommen. Schärfe das Bild mit Beobachtungen von Menschen, die du kennst und denen du vertraust.

Schritt 2: Dein Zyklus fürs Leben

Mit deiner brandneuen, abgestimmten und überarbeiteten Landkarte fürs Leben bist du bereit für den nächsten Schritt: einen ganzheitlichen Zeitrahmen nach deiner eigenen Konzeption.

Beginne damit, Zeiträume festzulegen, die dir sinnvoll erscheinen. Beispielsweise eine Zeitspanne von drei Jahren mit einem Vorhaben pro Jahr. Oder auch ein Jahr, aufgeteilt in vier Abschnitte von drei Monaten. Es liegt ganz bei dir (und du kannst es jederzeit ändern).

Diese Phase im Swiss PDP Approach ist wirklich entscheidend, weil sie dich dazu zwingt, deine Ziele zeitlich zu priorisieren. In diesem Stadium nimmst du dir deinen Lebensplan vor und durchdenkst jedes Element so weit, dass du jedes deiner Vorhaben auf einer Zeitleiste platzieren kannst. Und dabei wird überhaupt nicht zwischen Privat- und Berufsleben unterschieden. Persönliche und berufliche Ziele werden absolut gleich behandelt. Genau an dieser Stelle kommt der Ansatz vom „einen Leben“ ins Spiel.

Angenommen, du nimmst dir ein Jahr mit vier dreimonatigen Abschnitten vor. Du betrachtest deine Landkarte fürs Leben, sowohl das persönliche als auch das arbeitsbezogene Material, und legst realistische Zeiträume für den Beginn und Abschluss der jeweiligen Vorhaben fest. Dies tust du für alle Dinge, die du in deiner Landkarte fürs Leben notiert hast. Es klingt alles so einfach, aber jetzt siehst du dein gesamtes Leben auf einer Zeitleiste ohne die künstliche Trennung zwischen Privat- und Berufsleben vor dir. Du siehst nun vor dir, was du in den nächsten drei Monaten tun kannst, um deinem Wunschziel näher zu kommen.

Pläne in die Tat umsetzen

Nun richtest du deinen Blick zurück oder nach vorn, auf irgendetwas, das dir ohne Vorbehalte ein richtig gutes Gefühl vermittelt.

Der Swiss PDP Approach wirkt trügerisch simpel. Und dennoch ruft er sowohl bei Einzelpersonen als auch bei Teams, die bislang nur ein herkömmliches Lebens-Coaching erfahren haben, oft ein ungeahntes Maß an Begeisterung und Erneuerung hervor. Manchmal führt dieser Prozess zu einer Feinabstimmung des eigenen Lebens und manchmal zu erheblichen Richtungsänderungen.

Hier ist etwas, das du sofort ausprobieren kannst: Lege deine Aufgabenliste beiseite, ganz egal, ob es heißt, dein Telefon auszuschalten oder deinen Computer herunterzufahren. Das Gleiche gilt für deinen Kalender, der sich im Laufe der Zeit eigentlich zu einer Art Aufgabenliste entwickelt hat. Wenn du kannst, gehe spazieren. Bleibe nur nicht an deinem Schreibtisch sitzen. Nun richtest du deinen Blick zurück oder nach vorn, auf irgendetwas, das dir ohne Vorbehalte ein richtig gutes Gefühl vermittelt. Wenn sich die richtige Stimmung nicht sofort einstellen will, lasse dir Zeit. Du wirst wissen, wenn sie da ist. Und wenn du sie erreicht hast, verweile etwas in dieser Stimmung. Statt sie zu beschreiben, gebe dich dem Gefühl hin. Fantastisch. Jetzt weißt du, wohin dein Weg dich führt. Du musst nur noch einen Plan machen.

Das Buch „Become the CEO of Your Own Life“ von Beat Bühlmann ist unter https://swiss-pdp-approach.com/ erhältlich.

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