Produktivität

Monotonie aufbrechen, um die Inspiration zu entfachen

Manchmal kommen einem tolle Ideen aus dem Nichts. Womöglich hast du dich tagelang auf ein schwieriges Problem konzentriert, ohne dass ein Ende absehbar wir, und dann puff fällt dir eine kreative Lösung einfach so in den Schoß.

Zu diesen Geistesblitze kommt es nur selten, wenn man den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt und sich auf ein einzelnes Projekt konzentriert. Wenngleich es wichtig ist, sich zu konzentrieren, kann zu starke (Englisch) Konzentration auf eine Sache zu einem Tunnelblick führen, der dich von neuen Ideen abschottet. Infolgedessen kann dir deine Arbeit nach einer Weile profan und uninspiriert vorkommen.

Bei all den Terminen, die unaufhaltsam näher rücken, und all den Kollegen, die sich bei dir nach dem aktuellen Stand erkundigen, gibt es immer einen Grund, den Blick gesenkt zu halten und sich abzuschotten. Aus diesem Grund stellen wir dir hier vier einfache Strategien vor, um offener für Inspiration zu sein – jede mit ihrem eigenen „Zeit-Hack“, damit du sie problemlos in dein Leben integrieren kannst.

1. Neues einladen

Laut den Psychologen Todd Thrash und Andrew Elliot sind Menschen tendenziell inspirierter, wenn sie offen für neue Erfahrungen (Englisch) sind. Es geht also nicht nur darum, vom vorliegenden Problem Abstand zu nehmen, sondern auch darum, sich auf etwas außerhalb der normalen Routine zuzubewegen, um gezielt den Kopf frei zu bekommen und Platz für neue Ideen zu schaffen.

Gelegentliche Pausen vom Arbeitstag fördern das Eindringen neuer Gedanken. Während dein Geist sich entspannt, führe in freier Form eine Art Tagebuch, in dem du deine Gedanken festhältst, egal, wie zufällig sie dir auch erscheinen mögen. Niemand sonst wird es lesen, also mache dir keine Sorgen darüber, deine Texte zu überarbeiten oder zu zensieren.

Wenn du dir eher etwas mehr körperliche Aktivität wünschst, mache einen Spaziergang und fotografiere Dinge, die deine Aufmerksamkeit erregen. Wenn du Evernote verwendest, bewahre deine freien Texte und Bilder im selben Notizbuch auf und ziehe sie immer dann hinzu, wenn du in einem Projekt feststeckst und verschiedene Ideen auf dich einströmen lassen möchtest.

Die von dir festgehaltenen Ideen und Bilder haben womöglich überhaupt nichts mit deiner aktuellen Arbeit zu tun. Aber diese kleine Übung in Achtsamkeit wird dir helfen, dein Denken in neue Bahnen zu lenken, was dazu führen kann, dass du bei all deinen Tätigkeiten eine stärkere Inspiration verspürst.

  • Zeit-Hack: Zerlege Aufgaben in handliche Stücke

Plane die Arbeitspausen für dein Tagebuch doch einmal mithilfe der von Behance entwickelten Action Method (Englisch):

Teile dazu jedes deiner Arbeitsprojekte in kleine, überschaubare Aufgaben auf, die als „Aktionspunkte“ bezeichnet werden. Angenommen, du musst eine Präsentation erstellen. Dann könnten einige deiner Aktionspunkte wie folgt lauten: Gliederung der wichtigsten Punkte verfassen, erforderliche Diagramme und Bilder sammeln, Einleitung schreiben.

Sobald du einen Aktionspunkt abgeschlossen hast, legst du eine 5- bis 15-minütige Pause ein. Auf diese Weise erhältst du im Laufe des Tages einige Pausen, von denen du wenigstens eine für dein Tagebuch nutzen kannst.

2. Unterschiedliche Perspektiven einnehmen

Ist es dir jemals passiert, dass du kurz zum Smartphone gegriffen hast, um etwas Arbeitsbezogenes zu erledigen, nur um etwas später festzustellen, dass du wieder eine halbe Stunde lang ziellos in sozialen Medien herumgestöbert hast?

Falls ja, das ist kein Grund, dich schlecht zu fühlen. Wir sind im Begriff, dir einen Vorwand zu liefern, dies öfter zu tun.

Psychologen der Texas A&M University haben herausgefunden (Englisch), dass Menschen häufig dann am meisten inspiriert werden, wenn sie sich die Arbeit anderer Personen ansehen, die einer ähnlichen Tätigkeit wie der eigenen nachgehen, aber darin versierter sind. Dabei geht es jedoch nicht darum, sich mit anderen zu vergleichen. Es geht darum, im eigenen Tätigkeitsfeld nach qualitativ hochwertigen Inhalten Ausschau zu halten, die eine Sache aus anderen Perspektiven angehen.

Übe dich dazu in Achtsamkeit bei der Nutzung deiner Social-Media-Feeds. Wie viel deiner Zeit vor dem Bildschirm haben die Leute, die den ganzen Tag über Meme und Katzenfotos posten, wirklich verdient Versuche, einige andere Stimmen einzubeziehen, indem du nach Leuten suchst, die interessante Dinge tun oder erzählen, die für deinen Arbeitsbereich relevant sind. Vielleicht stößt du dabei ja auf jemanden, der dir helfen kann, mehr über die Geschichte deines Tätigkeit bzw. deiner Disziplin zu erfahren.

Durchkämme all deine Konten bei sozialen Netzen, damit du nächstes Mal, wenn du nach deinem Smartphone greifst, mit innovativen Inhalten zu deinem Tätigkeitsfeld begrüßt wirst. Auf diese Weise fällst du in deinen Pausen in den sozialen Medien zwar immer noch in alte Verhaltensmuster zurück, jetzt aber mit dem Bonus, einiges an inspirierendem Material präsentiert zu bekommen. Speichere alles, was dich auf Ideen für eines deiner Projekte bringt, in Evernote – und zwar unabhängig davon, ob du dich an deinem Computer oder vor einem Mobilgerät befindest.

  • Zeit-Hack: Nimm dir alle 25 Minuten 5 Minuten Zeit

Wenn du ohnehin schon zufällig über den Tag verteilt einige Social-Media-Pausen einlegst, kannst du ohne Schuldgefühle damit fortfahren. Wenn du dir jedoch besser strukturierte Pausenzeiten wünschst, versuche es doch einmal mit der Pomodoro-Technik. Wir haben diese Technik bereits früher (Englisch) wegen ihrer absoluten Einfachheit empfohlen:

Stelle einen Timer auf 25 Minuten. Sobald die Zeit abgelaufen ist, mache eine 5-minütige Pause. Stelle den Timer nach der Pause erneut auf 25 Minuten. Wiederhole das Ganze.

3. Ohne Druck üben

Laut Thrash und Elliot haben inspirierte Menschen ihre besten Ideen tendenziell, nachdem sie an der Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten gearbeitet haben. Mit anderen Worten: Indem du deine Fähigkeiten in Bezug auf das angestrebte Ziel ausbaust, stellst du automatisch die Weichen dafür, dass Inspirationen kommen.

Das bedeutet nicht, dass man Inspiration erzwingen kann, indem man durch seine Projekte pflügt. Es bedeutet, dass die Weiterentwicklung deiner Fertigkeiten dir dabei hilft, Inspiration leichter nutzbar zu machen.

Wenn du beispielsweise eine Grafikerin bist, die mit Illustrationen zu kämpfen hat, könntest du an einem kleinen privaten Projekt mit dem Schwerpunkt Illustration arbeiten. Oder wenn du als Manager Schwierigkeiten hast, dein Team zu motivieren, könntest du etwas über die Psychologie rund um die Motivation lesen. Du hast keine Zeit zum Lesen? Höre dir auf der Bahnfahrt oder beim Erledigen der Hausarbeit ein Hörbuch an.

Indem du dir für diese Art von bewusster Praxis abseits des Drucks am Arbeitsplatz Zeit nimmst, kannst du dich in deinem Tätigkeitsfeld weiterentwickeln, ohne dir Sorgen um Fehler machen zu müssen.

  • Zeit-Hack: Trage Zeiten für dich selbst ein

Um dir Zeit freizuhalten, in der du an der Entwicklung deiner Fähigkeiten arbeiten kannst, wirf zu Beginn jeder Arbeitswoche einen Blick in deinen Kalender. Finde einen Zeitraum, an dem du mindestens 30 Minuten frei hast, und plane diesen so ein, dass deine Mitarbeiter sehen, dass du während dieser Zeit nicht verfügbar bist. Auf diese Weise erhältst du einfach so einen heiligen Zeitraum in deiner Woche, in dem du deine arbeitsbezogenen Fähigkeiten ausbauen kannst.

4. Einsetzende Inspiration mit offenen Armen empfangen

Einer der besten Wege, offen für Inspiration zu sein, besteht darin, sich ihr nicht zu verschließen.

Das mag naheliegend klingen, aber denke nur an all die guten Ideen, die dir zu ungünstigen Zeiten gekommen sind: die perfekte Einleitung zu einer Präsentation, die dir in der Schlange an der Supermarktkasse kam; die Erklärung für die Unregelmäßigkeiten bei den Finanzdaten, die dir um Mitternacht in den Sinn kam.

Sollte es dir jemals nicht gelungen sein, eine flüchtige Erkenntnis festzuhalten, sei unbesorgt. Das passiert (Englisch) auch den Besten von uns. Deine Tage sind wahrscheinlich angefüllt mit Dingen, die deine volle Aufmerksamkeit verlangen, sodass es fast unmöglich ist, dich freizumachen, wenn die Inspiration zuschlägt.

Um dem zu begegnen, halte deine Werkzeuge zum Erfassen unerwarteter Gedankenblitze stets griffbereit. Synchronisiere dein Evernote-Konto auf all deinen Geräten und verwende Favoriten, um die Notizen, in denen du deine Inspirationen festhältst, immer im direkten Zugriff zu haben. Wenn du nach dem Arbeitstag lieber offline gehst, trage ein Notizbuch bei dir oder lege Notizbücher in den verschiedenen Räumen deiner Wohnung aus – welche Methode auch immer es dir leichter macht, Ideen im Moment ihres Auftretens für dich nutzbar zu machen.

  • Zeit-Hack: Spüre die Macht des „Nein“

Baue Spielraum in deinen Terminplan ein, um dir mehr Freiraum zu verschaffen, gute Ideen festzuhalten, auch wenn sie zu ungünstigen Zeiten kommen. Schütze die Zeiten für dich, indem du häufiger „Nein“ sagst. Das ist leichter gesagt als getan, aber denke immer daran, dass du nicht dazu verpflichtet bist, anderen jederzeit unangekündigt deine Aufmerksamkeit zu schenken oder jede auf den letzten Drücker eintrudelnde Einladung zu einem Meeting anzunehmen.

Wenn es dir schwer fällt, diese Art von Anfragen abzulehnen, versuche es mit einer „Ich tue etwas nicht“-Erklärung, anstatt mit einer „Ich kann etwas nicht“- oder „Ich darf etwas nicht“-Erklärung. Untersuchungen (Englisch) haben gezeigt, dass das Erklären, warum man etwas nicht tut, einem selbst mehr Macht verleiht und von anderen eher akzeptiert wird.

Wenn ein Kollege dich beispielsweise mit einer Vorwarnzeit von nur zehn Minuten bittet, an einer unangekündigten Telefonkonferenz teilzunehmen, könntest du erklären, dass du die eigentlich geplante Konzentrationsphase nicht unterbrechen wirst, es sei denn, es handele sich um einen Notfall, aber du würdest dich gerne später noch einmal bei ihm melden, um dich auf den aktuellen Stand bringen zu lassen. Möglicherweise wirst du feststellen, dass deine Abgrenzung ohne weiteres akzeptiert wird.

Du kannst zwar nicht kontrollieren, wann die Inspiration kommt, aber du kannst deine Offenheit für neue Erfahrungen, deine Bereitschaft, andere Perspektiven zu erkunden, und deine Hingabe an deine Tätigkeit kontrollieren. Und das alles kann dazu führen, dass die Muse dir eher einmal einen Besuch abstattet.

Mit Evernote lassen sich Aufgaben effektiv und mühelos organisieren.

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