Der Frühling ist eine der schönsten Zeiten des Jahres. Vergessene Blumen erwachen aus ihrem tiefen Winterschlaf, die Morgenbrise hat genau die richtige Temperatur – aber vor allem eignet sich diese Jahreszeit ideal, um dein Leben blitzsauber und organisiert zu bekommen.
Sobald der Frühling um die Ecke kommt, beginnen wir alle mit dem Aufräumen und Entrümpeln. Der Frühjahrsputz ist eine wunderbare Gelegenheit, unsere physischen Wohn- und Arbeitsräume zu reinigen, aber was ist mit unseren digitalen Räumen?
Wie viele von uns hast du vielleicht Hunderte von markierten E‑Mails, zum späteren Lesen aufbewahrte Artikel, ungelesene Benachrichtigungen und womöglich sogar ein unaufgeräumtes Evernote-Konto. Wenn du dich dieses Jahr auf den Frühjahrsputz vorbereitest, solltest du zwei Listen erstellen: eine für den physischen und eine für den digitalen Frühjahrsputz.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf vier Taktiken für den digitalen Frühjahrsputz, die dir dabei helfen sollen, deinen digitalen Raum zu entrümpeln.
1. Halte deinen Posteingang unter Kontrolle
Wusstest du, dass die bzw. der durchschnittliche Berufstätige 121 E‑Mails pro Tag (Englisch) erhält? Wahrscheinlich besitzt du außerdem mehr als ein E‑Mail-Konto, etwa eines für die Arbeit und eines für den privaten Gebrauch. Da kommen eine ganze Menge E‑Mails zusammen, die im Auge zu behalten sind!
Deinen Posteingang zu organisieren ist einfacher, als du vielleicht denkst. Du kannst alles, was du nicht brauchst, archivieren oder löschen, Schlagwörter zuweisen und ein Ordnersystem erstellen, das für dich funktioniert. Auf diese Weise wirken die über 121 E‑Mails, die du jeden Tag bekommst, nicht mehr ganz so erdrückend.
Power-Tipp: Geh beim Aufräumen deines Posteingangs mithilfe eines Evernote-Workflows noch einen Schritt weiter. Speichere wichtige E‑Mails, die du für später aufbewahren möchtest, in Evernote – beispielsweise E‑Mails mit Reiseplänen, Flugdaten und Informationen von deinem Chef. Mithilfe dieser Funktion kannst du solche E‑Mails direkt an dein Evernote-Konto weiterleiten und sie mit Begriffen wie @Notizbuch oder #Schlagwort kennzeichnen, damit sie genau dort landen, wo du sie brauchst, wenn du sie brauchst.
2. Entrümple deine Konten in sozialen Netzwerken
Die sogenannten sozialen Medien können überwältigend wirken. Facebook, Instagram, TikTok, Twitter – die Liste ließe sich fortsetzen. Du musst einfach für dich anerkennen, dass man mit der Geschwindigkeit der Informationen und Nachrichten, die dort auf einen einprasseln, nicht mithalten kann.
Auf privater Ebene verbringst du deine Zeit am besten auf Plattformen, die dich am ehesten unterhalten und auf denen du wirklich mit Freunden und Bekannten Kontakt hältst. Auf beruflicher Ebene ist es wichtig zu verstehen, dass du auf Plattformen präsent sein solltest, auf denen deine Community am aktivsten ist, und nicht auf jeder möglichen Social-Media-Plattform, nur weil es sie gibt.
Gestalte deine Social Media-Nutzung nach deinen Bedürfnissen
- Erstelle eine Liste der von dir genutzten Plattformen mitsamt einer kurzen Begründung, warum du sie verwendest. Welchen Nutzen ziehst du aus jeder dieser Plattformen? Gehe einen Schritt weiter und melde dich bei jeder Plattform ab, die dir mehr abverlangt als sie dir zurückgibt.
- Wähle die Konten bzw. Kanäle, denen du folgst, sorgfältig aus. Wenn dir ein Konto keine Freude bereitet oder sich sogar negativ auf deine mentale Verfassung auswirkt, scheue nicht davor zurück, dem Konto nicht länger zu folgen und das Abonnement aufzuheben.
Weniger Konten bzw. Kanäle sind gleichbedeutend mit weniger Dingen, bei denen du das Gefühl hast, sie abarbeiten zu müssen, sodass du mehr Zeit hast, dich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren.
Setze dir Grenzen
Benachrichtigungen aus sozialen Medien lenken ab und machen süchtig. Je öfter du eine Benachrichtigung siehst, desto wahrscheinlicher klickst du auf die entsprechende App und scrollst dort endlos weiter. Hier sind ein paar Tipps, wie du die Anzahl der Benachrichtigungen und deine in den Apps verbrachte Zeit reduzieren kannst.
- Deaktiviere die Benachrichtigungen für soziale Medien – Schalte auf deinem Smartphone alle Push- oder sonstigen Benachrichtigungen für die entsprechenden Apps aus. Das kann dir dabei helfen, eine App seltener zu öffnen, in der Erwartung, etwas Neues zu sehen.
- Setze dir Zeitlimits – Die meisten Mobilgeräte verfügen über Optionen zur Begrenzung der Bildschirmzeit. Du kannst Zeitlimits für deine Social-Media-Apps insgesamt oder nur für bestimmte Apps oder Websites festlegen.
- Entferne Apps von deinem Startbildschirm – Aus den Augen, aus dem Sinn. Du kannst deine Social-Media-Apps vom Startbildschirm entfernen, sodass du jedes Mal, wenn du einen Blick in sie werfen oder einen Beitrag teilen willst, einen zusätzlichen Schritt machen musst, um sie zu finden.
Power-Tipp: Fordere dich selbst dazu heraus, weniger Zeit in sozialen Medien zu verbringen oder deine Bildschirmzeit insgesamt zu reduzieren. Kontrolliere dich jeden Tag selbst und behalte deine Fortschritte mithilfe der Evernote-Vorlage für ein Gewohnheiten-Protokoll im Auge.
3. Räume deine Browser-Lesezeichen auf
Du weißt, wie das abläuft: Jedes Mal, wenn du eine Webseite besuchst und etwas Interessantes findest, markierst du sie als Favorit. Damals dachtest du, du würdest dieses tolle Rezept später bestimmt ausprobieren oder den TEDTalk noch einmal ansehen. Aber hast du es auch wirklich getan?
Ehrlich gesagt, hast du wahrscheinlich schon vergessen, dass du die Lesezeichen überhaupt gespeichert hast. Gehe deine Lesezeichen durch, lösche diejenigen, von denen du eigentlich weißt, dass du sie doch nie wieder besuchen wirst, und organisiere den Rest in Ordnern, die du bei Bedarf leicht aufrufen kannst.
Power-Tipp: Verwende den Web Clipper, um wichtige Seiten direkt in deinem Evernote-Konto zu speichern und auf diese Weise all deine Lesezeichen loszuwerden, die du nicht regelmäßig besuchst. Der Web Clipper verhält sich wie eine Speichern-Schaltfläche für das Internet, mit deren Hilfe du inspirierende LinkedIn-Profile, Rezepte, YouTube-Videos, Rechercheergebnisse und was dir sonst noch so alles begegnet direkt in den entsprechenden Notizbücher aufbewahren kannst.
4. Organisiere dein Evernote-Konto
In den ersten drei Tipps haben wir dir gezeigt, wie du deinen digitalen Raum entrümpeln und einige deiner wichtigen digitalen Inhalte in Evernote überführen kannst. Nun brauchst du nur noch dein Evernote-Konto aufzuräumen, um sicherzustellen, dass sich alles genau an der gewünschten Stelle befindet.
Dein Evernote-Konto ist ein geheiligter Ort. Aber gelegentlich kann es vorkommen, dass du Dinge in Eile hineinstopfst, dass du es versäumst, Notizen zu löschen, die nicht länger relevant sind, oder dass du Notizen schlicht vergisst. Außerhalb deines digitalen Frühjahrsputzes ist ein regelmäßiges Aufräumen von Evernote hilfreich, um alles auf dem neuesten Stand zu halten, damit du das ganze Jahr über gut organisiert bleibst.
Nachfolgend findest du einige Vorschläge, um dein Evernote aufzuräumen:
- Favoriten – Lösche irrelevante Favoriten und ersetze sie durch aktuelle.
- Notizbuchstapel – Erstelle einen „Archiv“-Stapel für Notizbücher, die du zwar behalten, aber nicht jeden Tag sehen möchtest.
- Notizbücher – Lösche Notizbücher mit wenigen Notizen oder fasse thematisch verwandte Notizbücher, die nur wenige Notizen enthalten, zusammen.
- Aufgaben – Gehe deine offenen Aufgaben durch. Gibt es Dinge, bei denen du nur vergessen hast, sie abzuhaken, oder auch Dinge, die du komplett vergessen hast? Lösche alles, was nicht mehr gebraucht wird.
- Kurznotizen – Befinden sich im Widget „Kurznotiz“ noch alte Nachrichten? Entweder löschst du sie oder du wandelst sie in reguläre Notizen um, damit du später zu ihnen zurückkehren kannst.
- „Unbenannte“ Notizen – Suche nach „intitle:Unbenannt“ und versieh alle bislang unbenannten Notizen mit einem Titel. Lösche leere Notizen.
- Notizen – Wenn du ein bisschen Zeit hast, gehe deine Notizen notizbuchweise durch. Gehe jeden Tag etwa fünf Notizbücher durch und entledige dich aller Notizen, die nicht mehr relevant sind.
- Papierkorb – Wenn du davon besessen bist, Ordnung zu schaffen (und sie zu halten!), solltest du auch deinen Papierkorb durchsehen, um sicherzustellen, dass du nicht versehentlich eine wichtige Notiz gelöscht hast. Leere den Papierkorb anschließend. Tu dies regelmäßig.
Das Aufräumen deines digitalen Raums ist genauso wichtig wie das Aufräumen deines physischen Raums. Kleine Schritte wie das Organisieren deines Posteingangs, das Entrümpeln deiner Social-Media-Konten, das Löschen deiner Browser-Lesezeichen und das Aufräumen deines Evernote-Kontos werden dir bei deinem digitalen Frühjahrsputz eine große Hilfe sein.