Ein kleines Unternehmen zu gründen ist harte Arbeit.
Man muss eine Idee von einem Hobbyprojekt zu einem Nebenjob machen und diesen dann zu etwas Größerem machen. Es ist riskant, waghalsig und spannend – aber die Möglichkeit, an seinen eigenen Träumen zu arbeiten, statt an denen anderer, ist schon ziemlich verlockend.
Also bringt man die Idee in Gang und und setzt sie in die Realität um. Vielleicht läuft es sogar ziemlich gut. Aber was ist mit dem Teil, der als nächstes kommt?
In gewisser Weise ist die Weiterentwicklung eines bereits erfolgreichen Unternehmens noch schwieriger. Man muss die nächste Stufe erreichen, während man das bereits Erreichte weiterhin bewahrt. Man muss sich für die Zukunft Gedanken zur weiteren Skalierung machen und sich gleichzeitig auf die Realitäten von heute konzentrieren. Leider passiert es allzu leicht, dass man bei dem Versuch, im Alltag Schritt zu halten, in eine Endlosschleife gerät – das berüchtigte Hamsterrad, aus dem es kaum ein Entkommen gibt.
Schließlich hat man als als Inhaber eines kleinen Unternehmens alle Positionen zugleich inne. Und es gibt immer mehr zu tun, mehr Entwicklungen, die man im Auge behalten muss. Folglich hat man nicht viel Zeit für die längerfristigen Visionen und Strategien, von denen man ganz genau weiß, dass sie angegangen werden müssen. Man kann leicht das Gefühl bekommen, kaum noch mithalten zu können, geschweige denn voranzukommen.
Aber der Punkt ist: um diese Aufwärtsentwicklung hinzubekommen, muss auch die Arbeit im Hintergrund erledigt werden.
Es müssen die richtigen Werkzeuge, Fähigkeiten und Ressourcen zusammenkommen, damit dein wachsendes Unternehmen Fuß fassen kann. Jetzt geht es darum, dir das Arbeitsumfeld zu erschaffen, das du brauchst, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Du hast es bereits vor Augen. Du musst nur noch dorthin gelangen. Nun heißt es: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.
Im Folgenden erfährst du, warum du diese Grundlagenarbeit am besten gleich heute in Angriff nehmen solltest. Und wir nennen dir drei Möglichkeiten, wie du in das Wachstum deines Unternehmens investieren kannst.
Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um in die Wurzeln zu investieren
Es besteht ein großer Unterschied dazwischen, in deinem Unternehmen zu arbeiten und an deinem Unternehmen zu arbeiten.
Dies ist ein beliebter Ratschlag für Kleinunternehmer, dem man allerorten begegnet, den wir hier aber dennoch gerne wiederholen wollen. Um die viel zitierte „nächste Stufe“ zu erreichen, musst du dich aus der Falle befreien, nur in deinem Unternehmen zu arbeiten – d. h, kurzfristige Aufgaben zu erledigen, dich auf deine aktuellen Kunden oder Produkte zu konzentrieren und dich um die Anforderungen des Hier und Jetzt zu kümmern.
Im Gegensatz dazu bedeutet die Arbeit an deinem Unternehmen, dass du einen Weg aus dem alltäglichen Trott heraus suchst. Es geht darum, zu investieren und Systeme aufzubauen, die sich nicht sofort auszahlen, sondern die Grundlage für zukünftiges Wachstum bilden. Mit anderen Worten: den Setzling zu pflanzen und die Wurzeln zu gießen.
In einer Welt, in der wir überlastet sind und ständig dazu neigen, uns zu „verstricken“, ist das leichter gesagt als getan. Aber genau aus diesem Grund solltest du diesen Schritt eher früher als später in Angriff nehmen.
„Es mag unlogisch klingen, aber der beste Zeitpunkt, um am Ausbau seines Unternehmens zu arbeiten, ist dann, wenn man am stärksten beschäftigt ist“, sagt Josh Hoffman, Marketingberater und Gründer von Epic Freelancing, einer Quelle für Freiberufler, die ihre Geschäftsaktivitäten ausbauen wollen.
Dir in dieser Phase die zusätzliche Zeit zu nehmen oder in neue Werkzeuge und zusätzliche Fähigkeiten zu investieren, trägt dazu bei, dir den nötigen Freiraum zu verschaffen, um an deinem Unternehmen zu arbeiten.
Damit es klappt: 3 Möglichkeiten, das Wachstum zu fördern
Also, wie kannst du die Anforderungen deines Unternehmens von heute erfüllen und gleichzeitig erkennen, in welche Richtung sich die Dinge entwickeln, um dich für den Erfolg von morgen zu rüsten?
Es ist unerlässlich, herauszufinden, welche Entwicklungen auf dich zukommen und wie du sie zu deinen Gunsten einsetzen kannst. Du hast nur begrenzt Zeit, aber wenn du sie richtig investierst, kannst du dir mehr Zeit verschaffen. Und indem du dir Trends wie das Homeoffice oder neue Arbeitsplatz-Tools zunutze machst, kannst du sie zu deinem Vorteil verwenden, um schneller an dein Ziel zu gelangen, als es einem größeren Unternehmen möglich ist.
Nachfolgend findest du drei Investitionen, die sich lohnen, wenn du dein Unternehmen ausbauen willst.
1) Nimm dir die Zeit. Mache es dir zur Gewohnheit. Überprüfe deine Ziele.
Wie du deine Zeit verwendest, sagt viel über deine Absichten aus. Widmest du deine Arbeit speziell dem Ausbau deines Unternehmens? Es geht vor allem darum, dir Spielraum zu verschaffen, um dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Arbeite daran, täglich eine Stunde für die Zukunftsplanung bzw. das Nachdenken über die Zukunft aufzuwenden, auch wenn dies zunächst bedeutet, früher aufzustehen oder abends länger bei der Arbeit zu bleiben. Diese Zeit solltest du in deiner Zeitplanung genauso freihalten, hüten und respektieren, wie jeden anderen Eintrag in deinem Kalender. Letztendlich ist es ein Termin mit dir selbst.
Außerdem solltest du dir jeden Tag Zeit nehmen, um deine Ziele zu überprüfen, damit das, worauf du hinarbeitest, immer oberste Priorität genießt. Frage dich jeden Tag aufs Neue: „Was kann ich heute tun, um meinem Ziel näher zu kommen?“, um diese Geisteshaltung in deine tägliche Routine zu integrieren. Überprüfe wöchentlich oder monatlich dein Vorankommen auf dem nächsthöheren Niveau.
2) Passe deine Fähigkeiten flexibel an
Teams werden immer häufiger räumlich verteilt und virtuell zusammengesetzt. Bei der Arbeit der Zukunft geht es zunehmend darum, was man kann, und nicht mehr darum, von wo aus man es kann.
Der CEO von Evernote, Chris O’Neill, bezeichnet diesen Entwicklungstrend als „das Hollywood-Modell“. „Man hat Schauspieler, Produzenten, Schriftsteller, Bühnenbildner, die alle zusammenkommen, um einen Film zu drehen“, erläutert er. „Sie erschaffen etwas Großartiges, aber sobald der Film fertig ist, gehen sie alle wieder getrennte Wege und widmen sich ihrem nächsten Projekt. Dieses Modell hat sich in der Arbeitswelt durchgesetzt“, fährt O’Neill fort.
Entwicklungen wie die Gig-Economy, also die Zusammenarbeit mit unabhängigen Freiberuflern, und die Telearbeit machen es demnach erforderlich, Teams in einem weniger traditionellen Sinne zu betrachten. Dies hat zur Folge, dass wir alle einen anderen Ansatz verfolgen müssen, wenn es darum geht, bestimmte Fähigkeiten bzw. Qualifikationen mit an Bord zu holen.
Als Inhaber eines kleinen Unternehmens wirkt sich dieser Trend zu deinen Gunsten aus. Du kannst Freiberufler oder weit entfernt lebende Fachkräfte mit bestimmten Qualifikationen flexibel beschäftigen und schnell arbeitsfähig bekommen, ohne irgendjemanden von ihnen langfristig auf die Gehaltsliste setzen zu müssen. Dadurch erhältst du wertvolle Zeit für deine eigene Arbeit an den Projekten und Strategien für das große Ganze, während du dir gleichzeitig Fachwissen in Bereichen verschaffst, die nicht zu deinen Stärken gehören.
3) Erweitere deinen Werkzeugkasten
Um diese flexiblen Fähigkeiten einbinden zu können, benötigst du jedoch geeignete Werkzeuge und Systeme, die diese Form der Telearbeit und Zusammenarbeit unterstützen.
Dank des „BYOA“-Trends (Bring Your Own Application) gibt es heutzutage zudem eine große Vielfalt neuer Werkzeuge und Anwendungen, die kleine Unternehmen nutzbringend einsetzen können.
Als Nebenerscheinung von BYOD (Bring Your Own Device) lässt sich mit BYOA die explosionsartige Vermehrung von Apps und Software-Tools für den Arbeitsplatz erklären, die aktuell zu beobachten ist. Mitarbeiter verwenden in ihrem Privatleben jeden Tag hübsch gestaltete, effektive Werkzeuge auf eigenen Geräten ihrer Wahl. Und die daraus resultierenden Erwartungshaltungen und Vorlieben verschwinden nicht einfach, wenn sie ins Büro gehen (oder sich zum Arbeiten aus der Ferne am Firmensystem anmelden).
Die Menschen, die du an Bord holst, benötigen geeignete Werkzeuge, um zusammenzuarbeiten und die Arbeit auf eine Weise zu erledigen, dass sie ihren persönlichen Arbeitsabläufen gerecht wird. Aus diesem Grund sind Flexibilität und Integration beziehungsweise die Fähigkeit, gut in Kombination mit anderen Werkzeugen zu funktionieren, von entscheidender Bedeutung. „Ich denke, die wahre Magie beginnt, wenn die Leute ihre eigenen Werkzeuge mischen und anpassen können, um ihr eigenes Produktivitätspaket zu erstellen“, sagt O’Neill.
Das Beste daran ist, dass man als kleines Unternehmen kein großes IT-Team benötigt, um neue Werkzeuge zu implementieren oder fortschrittlichere Technologien zu nutzen. Und da du die Richtlinien und Praktiken deines Unternehmens immer noch ausarbeitest, bist du noch nicht an eine bestimmte Sammlung von Werkzeugen gebunden. Du kannst die Vorzüge verschiedener Plattformen nutzen, experimentieren und flexibler agieren als größere Mitbewerber.
Die Zukunft im Visier
Als du dein kleines Unternehmen gegründet hast, hattest du wahrscheinlich nicht vor, für immer klein zu bleiben. Die richtigen Gewohnheiten zu entwickeln, sich neue Werkzeuge zuzulegen und Fähigkeiten flexibler nutzbar zu machen, helfen dir dabei, eine solide und dennoch anpassungsfähige Grundlage für dein Wachstum zu schaffen.
Für Kleinunternehmer ist es wichtig, immer daran zu denken, dass positives Wachstum davon abhängt, was unter der Oberfläche passiert. Die Wurzeln, die du jetzt ausbildest, bestimmen, wie weit du in Zukunft kommst. Es wird harte Arbeit, kontinuierliche Pflege und viele Stunden erfordern. Aber wenn du deine Arbeitskraft auf die richtigen Dinge anwendest, wird es nicht allzu lange dauern.