Es ist nun schon wieder einige Monate her, dass ich das letzte Mal etwas über die Fortschritte von Evernote berichtet habe. Und in dieser Zeit hat sich die Welt in einer Art und Weise verändert, die sich kaum jemand hätte vorstellen können.
Während wir uns weiterhin der COVID‑19-Pandemie gegenübersehen, ist mein Herz bei all denen, die durch diese schreckliche Krankheit Angehörige verloren haben. Ich möchte auch all jenen meine aufrichtige Anerkennung aussprechen, die weltweit dabei helfen, sich gegen diesen unsichtbaren Feind zur Wehr zu setzen, wobei sie sich selbst oft großer Gefahr aussetzen.
Wie jedes andere Unternehmen sah sich auch Evernote unerwarteten Herausforderungen und Risiken gegenüber. Wir hatten schon immer ein verteiltes Team mit Mitarbeitern in sieben Büros in den USA und auf der ganzen Welt. Aber wir mussten uns praktisch über Nacht in ein Unternehmen verwandeln, das zu 100 % vom Homeoffice aus arbeitet. Damit stehen wir bei weitem nicht alleine da, und ich bin mir darüber im Klaren, wie glücklich wir uns schätzen können, dass wir im Gegensatz zu unzähligen anderen Unternehmen überhaupt in der Lage sind, unsere Arbeitsweise umzustellen. Dennoch stellt dies eine enorme Veränderung für uns dar. Es ist eine gewisse Lernkurve damit verbunden, zu gewährleisten, dass unsere Mitarbeiter miteinander vernetzt bleiben und sie ihr eigenes Wohlergehen im Blick behalten, während sie gleichzeitig erfolgreich zusammenarbeiten, um Fortschritte im Hinblick auf unsere Unternehmensziele sowie auf unsere Verpflichtungen euch gegenüber zu erzielen.
Viele von euch haben bereits gefragt, wo wir uns hinsichtlich dieser Ziele befinden und wann ihr damit rechnen könnt, unsere neuen Clients in euren Händen zu halten. Die gute Nachricht ist, dass wir bei den Grundlagen von Evernote erhebliche Fortschritte gemacht haben. Auch wenn diese Fortschritte größtenteils unter der Oberfläche verborgen liegen, sind wir damit für schnellere Innovationen in der Zukunft gerüstet. Und während wir für die Apps selbst viel länger brauchen, als wir erwartet hatten, machen wir jede Woche große Fortschritte auf dem Weg zur Veröffentlichung. Das alles mit dem Ziel, euch ein einheitlicheres Evernote-Erlebnis zu bieten.
Aktuell verteilen wir alle zwei Wochen Vorschauversionen für iOS, Android, Windows und macOS an 20.000 freiwillige Tester in 6 Sprachen, weitere werden folgen. Im Evernote-Sprachgebrauch handelt es sich bei einer „Vorschau“ um eine Entwicklungsphase unter Kundeneinbeziehung vor der Beta-Phase. Mit anderen Worten, es befinden sich bereits Versionen unserer neuen Anwendungen im Umlauf. Als Vorschauversionen weisen diese Anwendungen immer noch Lücken hinsichtlich der Funktionalität, des Designs oder der Leistung auf, aber sie werden im Zwei-Wochen-Rhythmus laufend besser. Sie nähern sich allmählich ihrer Vollendung und werden immer leistungsfähiger (wir untersuchen derzeit die Leistung unserer Builds für Windows und macOS mit Testkonten, die 50.000 Notizen enthalten). Hierbei handelt es sich um notwendige Voraussetzungen, um zu einer breiter gestreuten Betaversion und schließlich zu einer öffentlichen Version zu gelangen, die an alle unsere Kunden ausgeliefert wird.
Wir haben auch erhebliche Fortschritte bei unserer Cloud gemacht. Diese Änderungen sind weniger offensichtlich, aber das Fundament von Evernote spielt eine ebenso wichtige Rolle wie die Apps, die darauf aufbauen. In einem unserer „Hinter den Kulissen“-Videos sprach ich über die erfolgreiche Migration von Milliarden von Notizen aus der bisherigen Speicherarchitektur in den neuen horizontal skalierbaren Cloud-Speicher. Diese Migration erfolgte unauffällig im Hintergrund, während der Service weiterlief, und ohne dass es jemand bemerkte.
In den letzten Monaten haben wir diese Erfolgsgeschichte wiederholt. Dieses Mal haben wir erfolgreich alle Metadaten im Zusammenhang mit Berechtigungen migriert, die beschreiben, wem die einzelnen Notizen und Notizbücher gehören und wer welche Zugriffsrechte auf freigegebene Notizen, Notizbücher und Arbeitsbereiche hat. Und wieder konnten wir die Migration bewerkstelligen, während Millionen von Nutzer den Service weiterverwendeten, ohne dass es jemand bemerkte.
Änderungen an der Cloud erschließen sich den Endnutzern nicht auf den ersten Blick, aber sie sind wichtig, und die Vorteile summieren sich auf. Diese Migration stellte einen weiteren wichtigen Baustein bei der Umstellung unserer Infrastruktur auf eine modernere, zuverlässigere und besser skalierbare Architektur dar – ein notwendiger Schritt für uns, um unsere neuen Clients ausliefern und schneller mit innovativen Neuerungen versorgen sein zu können.
Von außen betrachtet mag Evernote recht simpel wirken, aber es ist unglaublich schwierig, einen Service dieser Größenordnung und mit dieser Komplexität von Grund auf zu erneuern. Denn es geht nicht nur um das Erstellen und Bearbeiten von Notizen. Es geht um Millionen von Menschen, die Evernote tagtäglich mit einer unglaublichen Anzahl von einzigartigen Anwendungsfällen nutzen. Wir müssen möglichst viele von ihnen entdecken, verstehen und berücksichtigen. Wir tun dies, um die Risiken für euch zu minimieren und sicherzustellen, dass zukünftige Versionen von Evernote euch erfreuen und nicht frustrieren.
Offen gesagt sind nur wenige Unternehmen überhaupt bereit, einen Umbau dieser Größenordnung in Angriff zu nehmen, weil es schlicht und ergreifend schwierig ist. Wie schwierig es ist, erleben wir jedes Mal, wenn wir auf eine weitere ungeplante Herausforderung oder einen unerwartet komplexen Randfall stoßen. Wie schwierig es ist, erlebt ihr derzeit auch daran, wie lange es dauert, bis wir am Ziel ankommen: länger als wir dachten, länger als es uns lieb ist und länger als ihr warten solltet.
Inmitten einer globalen Pandemie wird es allerdings noch schwieriger, Fortschritte zu machen. Aber eines solltet ihr wissen: Wir haben unseren Fokus nicht verloren. Wir streben auch weiterhin entschlossen danach, ein immer besseres Evernote für euch zu schaffen – eines, hinter dem wir voller Stolz stehen können und in das ihr euch immer wieder aufs Neue verlieben könnt, während es euch bei eurer Arbeit, euren privaten Projekten und in eurem Leben stets als treuer Begleiter zur Seite steht.
Egal, ob von unseren Küchentischen, unseren Sofas im Wohnzimmer oder unseren Balkonen aus, wir arbeiten unter Hochdruck weiter und werden unser Vorhaben für euch vorantreiben. Jedes Mal, wenn wir einen neuen internen Build veröffentlichen oder eine neue Vorschauversion für unsere Tester freigeben, ist die Spannung spürbar. Wir freuen uns schon jetzt unglaublich auf den Moment, an dem sich die Apps ihrer Beförderung zur Beta als würdig erweisen. Und sobald sie für die allgemeine Öffentlichkeit freigegeben werden, werden wir alle erleichtert aufatmen – und sofort mit unserer Arbeit an der nächsten Verbesserung beginnen.
Es ist nicht einfach, ein besseres Evernote zu entwickeln. Ich weiß es daher zu schätzen, dass ihr zu uns haltet, während wir diesen Berg gemeinsam erklimmen. Und ich freue mich bereits darauf, dass wir alle die Aussicht vom Gipfel genießen werden.